Frodo – unser kleinster Rüde im Rudel
Wenn wir mit Welpen-Interessenten sprechen oder uns Email-Anfragen erreichen, ist oft der erste Wunsch eine Hündin. In manchen Konstellationen ist das auch nachvollziehbar – zum Beispiel, wenn ein anderer Rüde in der Familie lebt, von dem man schon weiß, dass es ihm schwer fällt, andere männliche Hunde im Haushalt zu akzeptieren. Geht es aber um einen Erst-Hund sind es oft vermeintliche Vorurteile oder Unsicherheit, die den Wunsch erst mal auf einen weiblichen Hund lenken. Ein Rüde könne aggressiv sein oder viel bellen oder schwieriger in der Erziehung sein.
Jeder Hund ist ein Individuum, so wie wir Menschen auch. Der eine ist lebhafter, der andere etwas ruhiger, die eine frecher, die nächste liebevoller. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir bei den Hüggelzwergen das Prinzip des „beiderseitigen Aussuchens“ praktizieren, wenn unsere Welpen ein neues Zuhause suchen. Die neue Familie sucht einen der Welpen aus; der Welpe muss sich aber auch diese oder diesen Menschen aussuchen, sprich, gerne und freiwillig zu ihnen hinlaufen, sich streicheln und auf dem Arm nehmen lassen.
Unser eigenes Rudel
Schauen wir jetzt einmal auf unserer eigenes festes Rudel von 5 Dackeln: 3 Hündinnen und 2 Rüden bilden die Familie. Die Chefin von allen ist Heide und dies akzeptieren auch alle anderen 4 Hunde. Betrachtet man die 2 Rüden, so ist unserer ältester Herr aktuell der Chef-Rüde. Die Rollenverteilung war in den letzten Jahren sehr klar, da Bilbo noch ein sehr junger Hund war (B-Wurf 2011). Rollen innerhalb des Rudels können aber auch wechseln. Mittlerweile beobachten wir, wie der nun vollständig erwachsene Bilbo beginnt am Thron von Basti, der langsam ein „Alter“ wird, zu rütteln. Die beiden machen das unter sich aus und wir beobachten, dass es vermutlich ein Wechsel mit längerem Übergang wird: an der einen oder anderen Stelle akzeptiert Basti den Wunsch des Jüngeren schon, in die Chef-Position der Rüden zu wechseln. Die beginnenden Veränderung stört dabei aber nicht die Grund-Harmonie im Rudel. Wird es einmal zu bunt, weiß Heide sich zu melden und die Situation zu klären. Die beiden anderen Hündinnen haben in der aktuellen Konstellation auch ihre klaren Aufgaben: Candis ist die Mama, die die Welpen hauptsächlich versorgt und säubert; Hannah ist die gute Oma oder Tante, die sich als zweite „Mama“ um die drei kleinen Dackel kümmert. Ist offiziell Spielzeit, ist meist auch einer der beiden Rüden dabei. Für Basti ist dies schon der 6. Wurf, den er „mit erzieht“ und auch mal mit den kleinen Rackern im Garten rauft. Bilbo ist sehr geduldig mit den kleinen neuen Rudelmitgliedern; es ist immerhin auch schon seine 4. Runde der „Kinder-Betreuung“. Wird es ihm mal zu viel, gibt er dies zu verstehen oder geht in seine Ruhezone.
Sozialisierte Welpen
In dieser Welt wachsen unsere Welpen auf. So sehen von klein auf die Hündinnen, wie die Rüden, wie das Leben im Rudel so funktioniert. Sie lernen, dass es verschiedene Hierarchien gibt, testen ihre Grenzen aus und werden auch mal in diese verwiesen, wenn es einem der älteren Rudel Mitglieder zu viel wird. Durch dieses Vorleben und Miterleben sind alle Welpen sehr gut sozialisiert, auch über die Basics wie das Trockenwerden oder die ersten Benimm-Regeln hinaus.
In den bisherigen 5 Würfen waren insgesamt 7 Rüden, die alle nette neue Familien gefunden haben. Mit einigen besteht immer mal wieder Kontakt, sodass wir lesen, sehen oder hören, dass es ihnen gut geht. Alle Hunde haben sich gut eingefunden, auch wenn vor Ort schon weitere Hunde oder andere Tiere im Haushalt waren.
Unser jüngster Rüde aus dem F-Wurf ist der kleine Frodo, der nun wie seine beiden Schwestern fast 8 Wochen alt ist.
Diese kleine Foto-Serie von mir ist Frauchen letzte Woche gelungen – mir gefällt’s – wuff, wuff!
Frauchen hat uns alle auch gefilmt bei einem unserer letzten Ausflüge in den großen Garten, wo wir mit Mama und Basti die Welt erkundet haben: